Wir treffen eine Entscheidung, die unser Leben verändern wird
-Unser Beispiel dafür, wie es gelingt, Kinder
an Veränderungen heranzuführen. (Teil 1)-
Im März 2021 haben wir (Volker und Kristin) den Entschluss gefasst, unser Haus, in dem wir zu dem Zeitpunkt fast vier Jahre gewohnt haben, zu verkaufen, um umzuziehen. Dieser Entschluss hatte natürlich innerhalb unserer jeweiligen Gefühlswelt einige Vorläufer-Erlebnisse oder auch Vorläufer-Gedanken.
So wurde, seitdem wir in unserer engen Sackgassensiedlung im Kölner Speckgürtel wohnten, in den letzten Jahren immer deutlicher, dass uns als Familie der Garten unseres Hauses eigentlich zu klein ist. Zum Fußballspielen, zum Nutzgärtnern, um Hühner zu halten.
Wir sehnten uns nach einem Garten, der uns mehr Freiraum bieten würde. Einen Garten, in dem die Jungs auf Bäume klettern können, sich austoben können. Einen Garten, in den unsere Nachbarn nicht am Freitagabend um 18 Uhr rufen würden, dass die Kinder leiser spielen sollen. Generell Nachbarn, mit denen wir auf einer Wellenlänge wären.
Kurzum: wir fühlten uns durch unser Haus eher eingeschränkt als frei. Es wurde uns mehr und mehr Last, als dass wir seinen Nutzen FÜR UNS sahen.
Dass der Ansporn, unsere Wohnsituation zu verändern, in wechselnder Intensität von uns allen – auch von den Kindern – gefühlt wurde, verdeutlichte sich uns Eltern durch zahlreiche Gespräche und „Träumereien“ gemeinsam mit den Kindern . Wir trafen die weitreichende Entscheidung, unser Haus zu verkaufen somit zwar als Eltern (wir Erwachsene trugen die Verantwortung), jedoch auf Grundlage des Wissens, dass diese Entscheidung auch den Wünschen der Kinder entsprach.
Das ist meiner Meinung nach tatsächlich im Zusammenhang mit der Frage, wie man Kinder gut an Veränderungen heranführen kann, ein ganz wichtiger Punkt, der meiner grundsätzlichen pädagogischen Haltung in vielen Bereichen entspricht: die Erwachsenen tragen die Prozessverantwortung und sind sich dessen auch bewusst. Entscheidungen werden auf der Grundlage von gleichwürdigen Dialogen geführt.
Alle Meinungen, alle Bedürfnisse zählen.
Doch weiter mit unserer persönlichen Geschichte: Nachdem wir nun einmal die Entscheidung, unser Haus zu verkaufen, gefällt hatten, fingen wir an, organisatorische Gespräche zu führen: Mit unserer Bank, um zu erörtern, wie wir unser Darlehen ablösen oder bei Neukauf weiter einsetzen können. Mit Immobilienmakler:innen um eine Einschätzung zu bekommen, für welchen Betrag wir unser Haus verkaufen würden können. Und dabei ist ziemlich schnell deutlich geworden, dass die Verkaufslage zu dem Zeitpunkt sehr günstig für Verkäufer war, sprich: wir würden mit einem dicken Plus aus dem Verkauf herausgehen.
Und mit dieser Erkenntnis kamen plötzlich längst zur Seite geschobene, aus pragmatischen Gründen bisher nie ausgelebte Ideen wieder hoch: wäre das jetzt nicht DIE Gelegenheit, eine große Reise als Familie zu machen? Uns gemeinsam eine große Auszeit zu nehmen? Zusammen „durch die Welt“ zu reisen (ich sperre mich sehr gegen den Begriff „Weltreise“ in Zusammenhang mit unserem Reisejahr, weil wir alle überhaupt nicht den Anspruch haben, einmal um die Welt zu kommen oder so…), uns treiben zu lassen, gemeinsame Abenteuer zu erleben und vielleicht dabei sogar herauszufinden, wo wir eigentlich langfristig leben möchten?
Ganz schnell war die Antwort für uns Erwachsene gefunden: JA, WIR MÖCHTEN UNS AUF DIESES ABENTEUER EINLASSEN UND EIN JAHR INTENSIVE „WIR-ZEIT“ VERBRINGEN.
Wie unsere Geschichte weiter geht und wie wir auch den weiteren Prozess für unsere /mit unseren Kindern gestaltet haben kannst du hier lesen.
Meine Tipps für die Gestaltung von weitreichenden Veränderungen:
• Scheut euch nicht vor der Verantwortung / Prozessverantwortung. Die liegt bei euch!
• Nehmt eure Kinder ernst und
• Bezieht eure Kinder so weit wie möglich mit ein
• Gestaltet die Geschehnisse so, dass sie für eure Kinder (entsprechend dem Alter und dem Charakter) gut zu halten sind.
• SORGT DABEI GUT FÜR EUCH! Bleibt im Gespräch mit eurem Netzwerk über Unterstützung.
• Bezieht die Wünsche eurer Kinder so weit wie möglich ein
• Erledigt praktische Arbeiten so weit wie möglich MIT euren Kindern
• Bleibt flexibel… 😊
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dann schreib mir gerne!
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